-
Interaktives Tool für die Bürgerbeteiligung
Wie können wir unsere Mobilität nachhaltiger gestalten? Bislang haben politische Maßnahmen vor allem darauf abgezielt, technische Innovationen voranzutreiben und Anreize für den Kauf von Elektroautos zu bieten. Die Präferenzen der Bürgerinnen und Bürger wurden dabei oft nicht gehört. Dabei sind sie es, die durch ihr Verhalten maßgeblich zum Gelingen der Verkehrswende beitragen können. Genau hier setzte das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Forschungsprojekt „Partizipative Energietransformation: Innovative digitale Tools für die gesellschaftliche Dimension der Energiewende (PaEGIE)“ an. Unter der Konsortialführung der Technischen Universität Darmstadt und in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Darmstadt, entwickelten Forschende des Fraunhofer IGD ein Visualisierungstool, das Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in den Planungsprozess einbezieht und ihre Mitwirkung an nachhaltigen Mobilitätslösungen fördert. Dies trägt dazu bei, dass die getroffenen Maßnahmen von der Bevölkerung besser akzeptiert werden.
„Die traditionelle Planung von Verkehrsinfrastruktur stößt oft an ihre Grenzen, wenn es darum geht, die Vielfalt der gesellschaftlichen Bedürfnisse und Meinungen angemessen zu berücksichtigen“, erklärt Dr. Eva Klien, Leiterin der Abteilung Geoinformationsmanagement am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD. Forschende konzipierten deshalb ein webbasiertes Visualisierungstool, das am PC oder auf einem interaktiven Tisch genutzt werden kann. Dieses ermöglicht es den Nutzenden, die eigene Stadt in einer interaktiven 2D- und 3D-Umgebung zu erkunden. Das Vermessungsamt Darmstadt stellte dafür Stadt- und Geländemodelle sowie andere relevante Geodaten zur Verfügung.
Anhand von individuell eingezeichneten Routen durch die Stadt berechnet das Programm beispielsweise, wieviel CO2 auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Gym verursacht wird – abhängig davon, ob der Weg oder Teile des Wegs zu Fuß, mit dem ÖPNV oder dem Auto zurücklegt werden. Ebenso kann die Anwendung genutzt werden, um bestehende Mobilitäts-Infrastrukturen wie E-Ladestationen oder Verleihstationen zu visualisieren, Vorschläge für deren Ausbau und Platzierung in der Stadt zu machen sowie über diese Vorschläge in einen Dialog mit anderen Nutzerinnen und Nutzern zu treten.
Bürgerinnen und Bürger testen Tool in Workshops
Um das Tool zu testen und Feedback zu sammeln, führten die Projektpartnerinnen und -partner in Darmstadt mehrere Bürgerworkshops durch. „Unser Ziel war es, den Bürgerinnen und Bürgern Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um gemeinsam die Herausforderungen der Mobilität von morgen zu lösen“, sagt Prof. Dr. Michèle Knodt, Politikwissenschaftlerin der TU Darmstadt. Mit einem interaktiven Tool, wie es im Rahmen des Forschungsprojekts PaEGIE entwickelt wurde, sei dies künftig einfacher möglich.
Diese Beteiligungsanwendung, kombiniert mit dem Digitalen Zwilling einer Stadt, kann vielseitig eingesetzt werden und soll nun nach dem Ende des PaEGIE-Projekts weiterentwickelt und zur Produktreife gebracht werden. „Durch die Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden wollen wir die digitale Bürgerbeteiligung in der Mobilitätsplanung und anderen Planungsbereichen vorantreiben und so zu einer nachhaltigeren und lebenswerteren Umgebung in den Städten beitragen“, sagt Veneta Ivanova, Projektleiterin am Fraunhofer IGD. Das Tool sei so flexibel, dass es an verschiedene Szenarien und Fragestellungen angepasst werden könne. Das Konzept dahinter stützt sich auf ein Low-Code-basiertes Baukastensystem von Modulen für Datenzugriff, Datenanalysen und Datenvisualisierung. Mit diesem Baukastensystem wird es möglich, auch ohne Programmierkenntnisse und technische Unterstützung einfache Webanwendungen für kommunalspezifische Fragestellungen abzubilden.
Weiterführende Informationen:
TU Darmstadt – PaEGIE: https://www.politikwissenschaft.tu-darmstadt.de/institut/arbeitsbereiche_und_nachwuchsgruppen/politische_systeme_integrationsforschung/forschung_vergleich_integration/paegie_1.de.jsp
Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Frau Daniela Welling
Fraunhoferstraße 5
64283 Darmstadt
Deutschlandfon ..: +49 6151 155-146
web ..: https://www.igd.fraunhofer.de
email : presse@igd.fraunhofer.deÜber das Fraunhofer IGD:
Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD setzt seit über 30 Jahren Standards im Visual Computing, der bild- und modellbasierten Informatik. Die rund 210 Mitarbeitenden des Fraunhofer IGD unterstützten Unternehmen und Institutionen der Branchen Automotive, Gesundheit und Pflege, Bioökonomie und Infrastruktur, Software- und IT-Wirtschaft, Maritime Wirtschaft sowie Kultur- und Kreativwirtschaft. Das Fraunhofer IGD bietet konkrete technologische Lösungen und hilft bei der strategischen Entwicklung. Die Forscherinnen und Forscher betreiben Datenanalyse, konzipieren Soft- und Hardwaresysteme, entwickeln Prototypen und realisieren und implementieren visuell-interaktive Systeme. Schwerpunkte sind Mensch-Maschine-Interaktion, Virtual und Augmented Reality, künstliche Intelligenz, interaktive Simulation, Modellbildung sowie 3D-Druck und 3D-Scanning. Das Fraunhofer IGD betreibt seit 1987 Spitzenforschung und begleitet an seinen drei Standorten Darmstadt, Rostock und Kiel den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel mit anwendungsorientierten Lösungen. Internationale Relevanz entfalten seine Produkte durch die Zusammenarbeit mit dem österreichischen Schwesterinstitut an den Standorten Graz und Klagenfurt sowie die Beteiligung an verschiedensten EU-Projekten.Pressekontakt:
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Frau Daniela Welling
Fraunhoferstraße 5
64283 Darmstadtfon ..: +49 6151 155-146
web ..: https://www.igd.fraunhofer.de
email : presse@igd.fraunhofer.deDisclaimer: Diese Pressemitteilung wird für den darin namentlich genannten Verantwortlichen gespeichert. Sie gibt seine Meinung und Tatsachenbehauptungen und nicht unbedingt die des Diensteanbieters wieder. Der Anbieter distanziert sich daher ausdrücklich von den fremden Inhalten und macht sich diese nicht zu eigen.
Bitte beachten Sie, dass für den Inhalt der hier veröffentlichten Meldung nicht der Betreiber dieser Content Seite verantwortlich ist, sondern der Verfasser der jeweiligen Meldung selbst. Weitere Infos zur Haftung, Links und Urheberrecht finden Sie in den AGB.
Sie wollen den Beitrag verlinken? Der Quellcode lautet:
Fraunhofer IGD: Mobilitätskonzepte im Digitalen Zwilling partizipativ entwickeln und umsetzen
wurde veröffentlicht auf dieser Content Seite am Juli 25, 2024 in der Rubrik Presse - News
Content wurde 26 x angesehen
Fraunhofer IGD: Mobilitätskonzepte im Digitalen Zwilling partizipativ entwickeln und umsetzen
suchen auf dieser Content Seite
Content and more
Willkommen auf der Content Seite für Insider-Wissen, Fakten, Neuigkeiten und aktuelle News. Verbreiten Sie Content – werden Sie Blogger auf diesem Portal.
neuer Content auf dieser Seite
- Greenridge Exploration unterzeichnet verbindliche Arrangement-Vereinbarung über die Übernahme von ALX Resources Corp.
- Innovative Lasertherapie gegen Müdigkeit, Erschöpfung und Leistungsminderung
- Innocan Pharmas LPT-CBD führt bei Hunden zu einer anhaltenden Linderung von Arthroseschmerzen
- Wie KI die Zukunft der Finanzdienstleistungen prägt
- Entsorgen Sie Elektroschrott in Pforzheim mit ProCoReX – schnell und nachhaltig!
- Condé Nast Traveler Readers‘ Choice Awards 2024: The Nautilus Maldives wieder unter Top 5 im Indischen Ozean
- „Oldie-Super-Star 60 + 2024“ – Der Gesangswettbewerb für Senioren hat seinen Sieger
- Der neue Deutschrock von Nayia – Ich vermiss wie es war
- Der neue Popschlager von Andy Schäfer – Heute Nacht
veröffentlichter Content in der Kategorie
Content Seite – Archiv
Sie wollen Online PR betreiben?
Als Informationsquelle sind Blogs prädestiniert. Befindet sich Ihr Content auf dieser Seite? Nein - dann kennen Sie unseren online Presseverteiler nicht.
Content manuell verbreiten kostet viel Zeit. Mit einem Klick wird dieser auch auf diesem Portal erscheinen. Testen Sie unseren Presseverteiler kostenlos.
Content manuell verbreiten kostet viel Zeit. Mit einem Klick wird dieser auch auf diesem Portal erscheinen. Testen Sie unseren Presseverteiler kostenlos.